Wenn du lange in einen Abgrund blickst,
blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Ich wurde vom Leben selbst herausgefordert in Abgründe zu schauen. Auf der Suche nach Beantwortung vieler biografischer Fragen landete ich an Orten die kaum jemand freiwillig besucht. Lernte Menschen und ihre bösesten Taten kennen. Straftaten die jede Gesellschaft, was auch richtig ist, auf schärfste verurteilt, wenn sie es denn wirklich waren. Tauchte ein in mein und damals fremde Schicksale. Beobachtete unterschiedlichste Umsetzungen von Menschenrechte, Autoritätsmissbrauch, Demütigungen und vielem mehr. Gleichzeitig erlebte ich wie viel Herzenswärme, Liebe, Verständnis, Güte und Hilfsbereitschaft es in Menschen selbst an diesem Ort gab. Sie halfen mir, Licht in die Dunkelheit meines persönlich familiären Dramalandes zu bringen.
Heute Morgen erreichte mich eine Mail von Charlie Norman mit dem Hinweis auf einen neuen Blog Beitrag und den besten Wünschen für unser aller Gesundheit.
70 Jahre wurde er letztes Jahr. Ein Mann der 40 Jahre an einem der dunkelsten Orte dieser Welt überlebte, dessen Glaube an seiner Unschuld nie starb, der Preise holte für seine Lyrik, der brillante Zeichnungen anfertigt mit bescheidensten Mittel. Ein Mensch der die Liebe seines Lebens heiratete unter Bedingungen, die keiner sich von uns je wünscht und nur annähernd kennt. Er unterrichtet Menschen, lehrt was Bewusstsein, Liebe, Hoffnung und Glauben im Leben für starke Helfer für schwierigste Situationen sind. Macht deutlich, was Recht und Unrecht ist, wie wichtig Freiheit und vor allem die beweisbare Wahrheit ist.
Ich durfte durch ihn lernen. Dafür bin ich dankbar, denn letztendlich geht es nur um eins …
zu lieben was ist.
Liebe(n) hat viele Gesichter und jeder darf in meinem Verständnis dankbar sein, wenn er mit diesem Gefühl eines Tages diesen Erdenleben verlässt. Zurück blicken kann, auf Momente wo Liebe spürbare, erlebbare, sichtbare und hörbare Spuren hinterließ. Wo Heilung und Vergebung geschah durch die Kraft der Liebe.
Mir wurde die Heilung mit dem Artikel Ein weiteres Leben und Tod im Gefängnis und einem 10 Seiten langen Brief den ich von Jesse nach dem Tod meines Vaters auf meine Fragen erhielt “geschenkt”.
55 Jahre habe ich unter den Tatsachen gelitten und 60 Jahre dazu in der Öffentlichkeit geschwiegen. Eine Handvoll Menschen kannten durch sehr persönliche Gespräche die Hintergründe, meinen Besuch 1993 im amerikanischen Gefängnis um meinen Vater zum ersten Mal zu sehen und meine große Angst vor Ausgrenzung und Ablehnung angesichts dieser Tatsache.
Wer bist du?
Mein ganzes Leben dich gesucht,
um mich zu finden.
Jede kleinste Spur verfolgt,
um die halbe Welt geflogen
um dich nur einmal zu sehen.
Fragen jahrelang auf Eis gelegt,
geträumt von einer heilen Welt.
Hand in Hand mit dir eine
Zeitreise durch die Zukunft gegangen.
Als ich dich endlich fand
lebenslänglich hinter Mauern
bittere Tränen des Verlustes geweint.
Verloren all die Hoffnung und Träume.
Gefunden den fehlenden Teil in mir
zwischen Gitterstäben und Schlössern.
Chromosom Vater
04. Dezember 2002
© Bea Anders
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Charles Norman hat während seiner Haftzeit ein sehr erfolgreiches Leben geführt. Er hat mehrere nationale Literaturpreise gewonnen, war Mentor für unzählige seiner Mitgefangenen und ist ein national anerkannter Autor und Künstler. Er entwickelte und lehrte Computerkenntnisse, organisierte Strafrechtsseminare und studierte Grafik und Druck. Angesichts der repressiven Natur des Gefängnislebens ist dies eine unglaubliche Leistung!
(Quelle: charlienorman.blogspot.com)
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https://prisonwriters.com/all-writers/charles-norman/
Dies ist der Lebenslauf von Charles Norman, in seinen eigenen Worten:
Charles Patrick Norman (geb. 1949), der älteste von drei Söhnen, verbrachte seine ersten neun Jahre im ländlichen Osttexas, bevor seine Familie in die Nähe von Tampa, Florida, zog, wo er aufwuchs. Charles studierte Betriebswirtschaft an der Universität von Südflorida, wo er als herausragender Erstsemester-Schriftsteller ausgezeichnet wurde.
Seit siebenunddreißig Jahren kämpft Charles gegen seine ungerechtfertigte Verhaftung, Verurteilung und Inhaftierung für einen Mord aus dem Jahr 1975. Charles überlebte Jahrzehnte in einigen der gewalttätigsten Gefängnissen Floridas und widmete sein Leben hinter Gittern der Selbstvervollkommnung und der Hilfe für andere, indem er kontinuierlich eine Vielzahl von Kursen unterrichtete, darunter auch kreatives Schreiben. Seine schriftstellerische Laufbahn im Gefängnis begann 1985 mit einer MENSA-Auszeichnung, und seitdem ist er ein preisgekrönter Künstler, Dichter, Dramatiker und Autor von Kurzgeschichten und Memoiren geworden. Seine Frau, Elizabeth, veröffentlicht seine Schriften in einem Online-Blog, der Leser in 92 Ländern weltweit hat. Weitere Informationen finden Sie hier. Ein Gedichtband, The Poem Tree, soll 2015 erscheinen.
Charles hat derzeit das Erscheinungsdatum 5. Juli 2017, obwohl seine Freiheitsbestrebungen weiterhin von korrupten Politikern bekämpft werden. Kürzlich mit seiner langjährigen Geliebten, Seelenverwandten und besten Freundin Elizabeth verheiratet, hofft und betet Charles für eine baldige Freilassung, damit er wieder zu seiner Familie zurückkehren und seine gemeinnützige und kreative Arbeit fortsetzen kann. Er hat mehrere Bücher, auf deren Veröffentlichung er nach seiner Entlassung wartet.
Meine Hoffnungen und Träume für Gefängnisschriftsteller:
Der Himmel hat sich geöffnet, die dunklen Wolken sind verschwunden, und die Sonne scheint plötzlich hell. Als ich den Brief von Loen Kelly erhielt, in dem er mir von Prison Reform 101/Prison Writers erzählte, konnte ich es nicht glauben. Es war fast zu schön, um wahr zu sein. Ich schrieb zurück und bat um Verifizierung, um Kontakt mit einem Menschen, um zu beweisen, dass es kein grausamer Trick war. Es war kein grausamer Trick. Es war die Wahrheit.
Prison writers dot com bietet eine unglaubliche Gelegenheit für die Stimmen der Gefangenen, gehört zu werden. In all den Kursen für kreatives Schreiben, die ich in den letzten dreißig Jahren unterrichtet habe, lautet die erste Frage, die ich stelle: „Haben Sie etwas zu sagen? Wenn ja, können Sie lernen, es besser zu sagen. Immer hat jeder etwas zu sagen, und viele Gefangene wollen Geschichten erzählen, die anderen helfen, das gleiche Schicksal zu vermeiden.
Ein großer Teil unserer Bevölkerung wurde aus der Gesellschaft verstoßen und ins Gefängnis verbannt. Ihre Stimmen werden nur selten gehört. Aber jetzt gibt es ein Loch in den Stacheldrahtzäunen, und die Geschichten der Gefangenen kommen heraus. Vielleicht wird das größere Verständnis der Gesellschaft dafür, was im Gefängnis vor sich geht und wie so viele unglückliche Menschen dorthin gelangt sind, zu Reformen führen, die nachhaltige, positive Auswirkungen auf Millionen von Menschen haben werden. Ich freue mich auf diese Chance.
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